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Krankheiten

Andere Bezeichnungen

  • Verrutschte Kniescheibe
  • Mediala Patellaluxation
  • Laterale Patellaluxation
  • Kniescheibenverrenkung

Gängige Abkürzungen

  • PL

Klassierung der Krankheit nach ICD-10

Zur Verschlüsselung von Diagnosen wird weltweit die von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebene ICD, die Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, angewendet. Sie werden vor allem in Überweisungsschreiben zwischen Tierärzten/Tierspital verwendet.

ICD-10 CodeKrankheit
M22.0 Habituelle Luxation der Patella
M22.1 Habituelle Subluxation der Patella
M22.2 Krankheiten im Patellofemoralbereich

ICD-10 online (WHO-Version 2013)

Was ist die Krankheit

Unter dem Begriff Patella- (Kniescheibe) Luxation (Verrenkung), welche hauptsächlich eher kleinere Hunderassen betrifft, versteht der Mediziner die Verlagerung der Kniescheibe aus ihrer ursprünglichen Lage. In 70 – 75 % der Fälle ist die Patellaluxation erblich, bzw. genetisch bedingt (polygenetisch, rezessiver Erbgang), allerdings kann sie auch in der Wachstumsphase entstehen, in den seltensten Fällen ist sie auf einen Unfall zurückzuführen.

Die Kniescheibe ist bei den betroffenen Hunden luxierbar, d.h. sie verbleibt nicht an ihrem ursprünglichen Platz, sondern verlagert sich nach leichtem Druck - oder ganz von selbst - nach aussen (lateral) oder innen (medial). Bei kleineren Rassen wird sie meist nach medial (zur Mitte) und bei grösseren nach lateral (zur Seite/nach aussen) luxiert.

Dieser Zustand kann vorübergehend (habituell), oder dauerhaft (stationär) auftreten.

Vorderansicht der Knie

 

Symptome

Besitzer berichten immer wieder, dass ihr Hund während des Laufens einen Hüpfschritt mit einem oder abwechselnd mit beiden Hinterbeinen einlegt. Bei manchen Hunden scheint auch das Treppensteigen oder das Hochspringen auf die Couch Schwierigkeiten zu bereiten. Und in ganz schlimmen Fällen können die Besitzer beobachten, dass ein Bein beim Laufen überhaupt nicht mehr belastet wird und der Hund nur auf drei Beinen läuft.

Alle diese Veränderungen deuten darauf hin, dass der Hund eine Verlagerung der Kniescheibe hat, was als Patellaluxation bezeichnet wird.

Anatomische Ursachen für eine Patellaluxation

  • Mangelhafte bis gar nicht ausgebildete Rollfurche / Patella-Gleitlager, bzw. zu wenig hohe Rollkämme. Das heisst, das Gleitlager, in dem die Patella hin- und herbewegt wird, ist nicht tief genug.
  • Zu kleine oder zu grosse Kniescheibe, die nicht in die Rollfurche passt.
  • Achsenfehlstellung der Hinterbeine (O- und X). Dabei wird die Kniescheibe bei Bewegung schräg zur Rollfurche gezogen, wodurch es auf Dauer zur Überdehnung der Seitenbänder kommt. Bei O-Beinen springt die Patella zur Mitte, bei X-Beinen meistens zur Seite heraus.
  • Durch die obigen Fehlstellungen kann es zur falschen Zugrichtung des „Musculus quadriceps femoris“ kommen, was zur Verlagerung der Kniescheibe führt.
  • Falscher Muskelansatzpunkt.
  • Mangelhafte Muskulatur.
  • Schwaches Bindegewebe » Ausleiern der Bänder / Sehnen und Gelenkskapsel » fehlerhafter Halt für die Kniescheibe.
  • Starkes Übergewicht begünstigt eine Luxation!

Folgeerscheinungen der Patellaluxation

  • Schäden an der Hüfte und/oder der Wirbelsäule treten nicht selten in Kombination mit Patellaluxationen auf. Wobei nicht immer zu klären ist, ob das eine die Folge des anderen ist, oder umgekehrt.
  • Generelle Haltungsschäden, die wiederum Arthrose zur Folge haben.
  • Muskelatrophien (Verminderung der Muskelmasse) - hauptsächlich der hinteren Muskulatur -, aber auch des langen Rückenstreckers, wiederum bedingt durch die Fehlbelastungen.
  • Gelenkentzündungen, Knorpelschäden -> Lahmheiten!

 

Diagnose

Die Kniegelenke werden manuell im Stehen und Liegen abgetastet. Ebenfalls wird der Hund im Laufen bewertet. Röntgenaufnahmen des Kniegelenks sind zur Diagnose und Gradeinteilung nicht geeignet. Sollte jedoch eine Operation in Erwägung gezogen werden, sind Röntgenaufnahmen unumgänglich, um die richtige Operationsmethode zu wählen bzw. festzulegen.

Gradeinteilung der Patellaluxation

Eine Methode, die Schweregrade der Luxation zu beurteilen, ist die nach Singleton. Sie dient nicht nur der Zuchtselektion, sondern sie wurde primär zur Entscheidungsfindung der jeweiligen Operationsmethode entwickelt:

Habituelle Patellaluxation, Grad 1
Es besteht eine habituelle Luxation. Durch Druck kann die Kniescheibe in Beuge- und Streckbewegung luxiert werden. Sie gleitet bei nachlassendem Druck aber sofort wieder in die Trochlea (Rollkamm) zurück.

Habituelle Patellaluxation, Grad 2
Die Patella kann durch den Untersucher oder das Tier selbst bei gestrecktem Knie luxiert werden. Sie gleitet nicht selbständig, sondern durch aktiven Druck, passive Bewegung oder Streckung des Kniegelenks in die Rollfurche zurück.

Stationäre Patellaluxation, Grad 3
Die Kniescheibe ist permanent nach medial/lateral luxiert. Durch Druck kann sie in das Gleitlager zurückverlagert werden. Allerdings reluxiert sie bei nachlassendem Druck wieder in die Ausgangsstellung.

Stationäre Patellaluxation, Grad 4
Die Patella ist permanent (stationär) luxiert. Eine Reposition ist nicht mehr möglich!

 

Hündinnen haben während der Läufig- und der Trächtigkeiten weichere, elastischere Bänder, was auf die entsprechend veränderte Hormonproduktion des Östrogens zurückzuführen ist. Die Kniegelenke einer Hündin sollten also zweckmässiger Weise nur ausserhalb dieser Zeiten auf eine eventuelle Patellaluxation kontrolliert werden, denn nur dann wird man den Normal-Status feststellen können – ansonsten könnte es zu einer schlechteren Beurteilung führen!

 

Behandlung Schulmedizin

Man muss berücksichtigen, dass die überwiegende Zahl der PL-Fälle lediglich leichten Grades sind und nur wenige davon überhaupt wirklich ein Krankheitsbild zeigen, das einer Behandlung bzw. einer Operation bedarf.

Bedenken sollte man auch, dass es zum Teil operationswütige Tierärzte gibt, die bereits eine PL 1 völlig unnötiger Weise operieren und damit den Hund dem Risiko aussetzen, nach der OP schlechter zu laufen als vorher, womöglich irreversibel. Eine zweite Meinung eines Spezialisten einzuholen ist in jedem Fall ratsam, auch sollte, wenn operiert werden muss, nur von einem Spezialisten operiert werden.

Durch einen chirurgischen Eingriff können sowohl die Knochenstrukturen verändert, als auch die Bewegung der Kniescheibe begrenzt werden. Die Rille zwischen den Knochenkämmen kann chirurgisch vertieft werden, um so der Kniescheibe besseren Halt zu geben. Die Kniescheibe selbst kann befestigt werden, um ein Herausgleiten zu vermeiden. Die Sehne des Quadrizep-Muskels kann abgetrennt und neu positioniert werden, so dass der Zug dieses Muskels die Kniescheibe nach unten und nicht mehr seitlich beeinflusst.

Der Hund erholt sich von einer solchen Operation recht schnell und ist normalerweise nach 6 Wochen in der Lage, das betroffene Bein ohne Einschränkung zu bewegen.

 

Seit kurzem kommen auch Implantate zur Anwendung. Sie kommen in eher schwereren Fällen einer Patellaluxation zum Einsatz, wo die heute benutzen Operationstechniken nicht ausreichend sind. Bei solchen Patienten ist der Rollkamm stark verändert. Der veränderte Rollkamm wird entfernt und anschliessend eine Halteplatte mit Schrauben auf dem Oberschenkelknochen fixiert. Der künstliche Rollkamm wird auf die Halteplatte gesteckt und die Kniescheibe wieder in ihre Urspungsposition zurückverlagert. Die Lauffläche der künstlichen Trochlea ist speziell behandelt und beschichtet, um die Reibung der Kniescheibe auf ein Minimum zu reduzieren. Im Gegensatz zur klassischen Operationsmethode dedarf diese Technik keiner Versetzung des Muskelansatzpunktes, da der künstliche Rollkamm entsprechend dem Muskelzu ausgerichtet wrden kann.

 
Modell eines Patella-Implantates


 

Behandlung Alternativmedizin

Physiotherapie

Hier wird als vorbeugende Massnahme - entgegen einer Operation und unterstützend - gezielt auf die schwachen Bänder/Sehnen und Muskeln hin gearbeitet. Es wird eine Orthese (Bandage) eingesetzt, welche die Patella in ihrer Ursprungslage stabilisiert. Diese Orthese ist leicht vom Besitzer zu wechseln!

Knieorthese

Die Behandlung läuft gezielt darauf hinaus, die mediale bzw. die laterale Muskulatur mit einer Elektrotherapie zu stärken (Gegenseite wird gestärkt).

Die Patellasehne wird mit einem Griff aus der humanen Sportmedizin ausgearbeitet. Und zwar oberhalb und unterhalb, um vorhandene Kontraktionen zu lösen bzw. funktionstüchtig zu machen.

Des Weiteren wird ein Programm aus der Ultraschalltherapie eingesetzt, um die Sehnen zu festigen und zu stärken. Auch das passive Durchbewegen und Mobilisieren einzelner Gelenke ist notwendig und nicht ausser Acht zu lassen! Sehr wichtig ist es auch dabei die Hüfte mit einzubeziehen!

 

Prognose

Was kann der Besitzer tun?

Bei einer leichten Patellaluxation, sprich einer Luxation vom Grad 1, ist es sehr wichtig, dass der Besitzer im freien Gelände Übungen zum Muskelaufbau der hinteren Gliedmassen durchführt. Sprich, der Hund sollte - wenn möglich - viele Steigungen, Hügel etc. laufen, um die Muskulatur zu stärken und zu trainieren.
Dies kann auch nach den Therapiestunden gut durchgeführt werden. Auch Schwimmen eignet sich nach einer gezielten Aufbauarbeit durch eine Physiotherapie.

Andere Bezeichnungen

  • Dosrsoventrale Trachealabplattung
  • Malazie der Trachealknorpel

Gängige Abkürzungen

  • Tk

Klassierung der Krankheit nach ICD-10

Zur Verschlüsselung von Diagnosen wird weltweit die von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebene ICD, die Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, angewendet. Sie werden vor allem in Überweisungsschreiben zwischen Tierärzten/Tierspital verwendet.

ICD-10 CodeKrankheit
J39.8 Sonstige näher bezeichnete Krankheiten der oberen Atemwege
Q32.0 Angeborene Tracheomalazie

ICD-10 online (WHO-Version 2013)

Was ist die Krankheit?

Als Trachealkollaps bezeichnet man beim Hund ein Zusammenfallen der Luftröhre (lat. Trachea) durch das Erweichen der stützenden Knorpelspangen. Daraus resultiert eine Abnahme vor allem des Vertikaldurchmessers und somit eine Verengung der Luftröhre, die zu schweren Atemproblemen führen kann. Der Trachealkollaps der Hunde kann zumeist lange Zeit mit Medikamenten beherrscht werden, eine chirurgische Therapie ist möglich, allerdings aufwändig und nicht in jedem Fall erfolgreich.

Ein Trachealkollaps kommt insbesondere bei zwergwüchsigen Hunderassen vor. Vor allem Tiere mittleren Alters sind betroffen.

Die Ursache der Erkrankung ist bislang nicht geklärt. Vermutlich ist der Trachealkollaps genetisch bedingt (Erbkrankheit). Als Ursache kann aber auch ein Zusammentreffen verschiedener Faktoren nicht ausgeschlossen werden. Die Erkrankung kann durch eine Reihe anderer Faktoren, darunter Infektionen der Atemwege, Allergien, Verengungen der Luftröhre, toxische (giftige) Stäube und Dämpfe sowie Herzinsuffizienz, begünstigt werden. Hunde die übergewichtig sind oder mit Rauchern zusammen leben, sind gefärdeter und die Warscheinlichkeit, dass diese erkranken ist höher.

Die Knorpelerweichung kommt durch Veränderungen der Knorpelgrundsubstanz, vor allem durch einen verminderten Gehalt an Glykosaminoglykanen (GAG) zustande, wodurch die Wasserbindungskapazität des Knorpels und damit dessen Elastizität sinkt. Die Zellzahl im Knorpel ist erniedrigt und die Grundsubstanz ist porös. Die Abnahme des Luftröhreninnendurchmessers geht mit einem erhöhten Strömungswiderstand der Luft einher und führt zu Turbulenzen.

Sekundär kommt es durch den Trachealkollaps zu einer Degeneration des Flimmerepithels, zu einer Hypertrophie (Grössenzunahme) der Drüsen in der Schleimhaut der Luftröhre, gelegentlich auch zur Bildung von Polypen.

 Verengung der Luftröhre Verengung der Luftröhre

Beim gelben Pfeil ist die Verengung der Luftröhre

deutlich sichtbar

Die weissen Pfeile zeigen die normale Luftröhre, die schwarzen

Pfeile zeigen die kollabierte (verengte) Stelle der Luftröhre

 

Schweregrade Trachealkollaps
Einteilung des Schweregrades nach Tangner und Hobson, 1982

 

Symptome

Das Symptome sind sehr variabel, ein Trachealkollaps kann lange symptomlos bleiben. Der Grad der Verengung muss nicht mit dem Ausmass klinischer Erscheinungen korrelieren. Die Symptome entwickeln sich allmählich und die Erkrankung schreitet langsam voran.

Eine typische Früherscheinung ist ein anfallsartiger, meist trockener Husten, der vor allem bei Aufregung oder stärkerer körperlicher Belastung auftritt. Auch ein Halsband kann bei starkem Zug an der Leine Druck auf die Luftröhre ausüben und somit die Hustenanfälle auslösen. Der Husten tritt zunächst als „trockener“ Husten in Erscheinung, mit den eintretenden Sekundärveränderungen (vermehrte Schleimsekretion durch die Vergrösserung der Drüsen) kann er in einen „feuchten“ Husten übergehen. Darüber hinaus kommt es zu einer verminderten Leistungsfähigkeit des Tieres.

Klinisch treten in Folge ein verstärktes Atemgeräusch (zumeist in Form von Brummtönen), eine erhöhte Atemfrequenz und zunehmende Atembeschwerden auf. Diese treten bei Lokalisation im Halsabschnitt der Luftröhre vor allem bei der Einatmung, bei Manifestation im Brustteil eher bei der Ausatmung auf. Die Ursache hierfür ist darin zu sehen, dass bei einer Instabilität im Halsbereich der Kollaps durch den beim Einatmen entstehenden Unterdruck verursacht wird, während eine Instabilität im Brustbereich meist ein Zusammenfallen der Luftröhre durch den beim Ausatmen auftretenden Überdruck in der Brusthöhle (bezogen auf den Druck innerhalb der Luftröhre) zur Ursache hat. Mit zunehmender Atemnot kommt es zu einem Sauerstoffmangel, der sich in einer Blauverfärbung der Schleimhäute äussert.

 

Diagnose

Bei Lokalisation im Halsteil der Luftröhre lässt sich die Erweichung der Knorpelspangen bereits durch Abtasten feststellen, wobei meist auch Husten ausgelöst wird. Weitere Hinweise kann ein Röntgenbild der Luftröhre liefern. Die eindeutige Diagnose ist jedoch nur durch die Endoskopie zu erbringen.

 Endoskopie normale Luftröhre Endoskopie kollabierte Luftröhre Grad II  Endoskopie kollabierte Luftröhre Grad IV 
Endoskopie einer normalen Luftröhre Endoskopie Grad II Endoskopie Grad IV

 

Abzugrenzen sind vor allem entzündliche bedingte Erkrankungen der Luftröhre durch Infektionen oder Allergien. Auch Fremdkörper in und Tumore der Luftröhre können Verengungen und tracheale Atemgeräusche hervorrufen.

Schliesslich kann eine Verengung der Luftröhre auch durch Druck (Kompression) von aussen durch Vergrösserung benachbarter Organe zustande kommen. Hier kommen insbesondere der Luftröhre benachbarte Organe wie die tiefen Hals- und die vorderen und mittleren mediastinalen Lymphknoten, die Schilddrüse und die Epithelkörperchen in Frage. Auch Abszesse und Blutergüsse in der Nachbarschaft der Luftröhre können zu einem Druck (Kompression) von aussen führen.

Relativ häufig tritt eine Kompression der Endaufzweigung der Luftröhre infolge einer Vergrösserung des linken Vorhofes des Herzens auf, dessen Ursache wiederum eine Insuffizienz der Mitralklappe des Herzens ist. Hierbei wird die Symptomatik neben der Verengung des Querschnittes der Luftröhre massgeblich durch die dauernde mechanische Reizung dessen, infolge der Herzbewegung verstärkt.

Bei einigen Hunderassen muss auch an eine erblich bedingte Wachstumsstörung der Luftröhre in Betracht gezogen werden.

 

Behandlung Schulmedizin

Konservativ kann die Krankheit bei den meisten Hunden relativ lange beherrscht werden. Einfache Massnahmen, wie die Nutzung eines Brustgeschirrs statt eines Halsbandes, das Vermeiden übermässiger körperlicher Anstrengungen und Vermeidung von Übergewichtigkeit können durch den Hundehalter selbst durchgeführt werden. Eine reine Fleischfütterung sollte vermieden werden.

Zur Linderung der Symptome können hustenstillende Mittel oder kurzzeitig auch entzündungshemmende Glukokortikoide eingesetzt werden.

Im experimentellen Stadium ist das Einsetzen von ursprünglich für die Humanmedizin entwickelten Stents, die eine passive Stützung der Luftröhre gewährleisten. Obwohl dieses Verfahren als derzeit effektivste Behandlungsmethode der Erkrankung angesehen wird (bei knapp 70 Prozent der Patienten wird nach dem Eingriff eine deutliche klinische Verbesserung festgestellt), konnte es sich noch nicht als Standardtherapie durchsetzen. Hauptursache hierfür sind die hohen Kosten des Stents; ausserdem können Komplikationen auftreten, wenn die nicht vom Stent stabilisierten Anteile der Luftröhre und Hauptbronchien kollabieren. Bei einigen Tieren tritt infolge der Ansammlung von Sekret im Bereich nicht vollständig an der Luftröhrenwand anliegender Stentanteile auch weiterhin Husten auf. Selten kommt es zu einer Beeinträchtigung der Atmung durch überschiessende Bildung von Granulationsgewebe; diese Symptome scheinen jedoch mit der Gabe von Glukokortikoiden behebbar zu sein.

Einzelberichte erwähnen das Kollabieren eines Stents mit anschliessender Verengung der Luftröhre. Als chirurgische Alternative zum Stent ist die Fixierung der Luftröhre durch ein um die Luftröhre gelegtes Kunststoffgerüst die am weiteseten verbreitete Vorgehensweise. Als weitere Möglichkeiten sind Eingriffe an der obere liegenden Membran der Luftröhre sowie direkte Manipulationen der Knorpelspangen beschrieben. Diesen Techniken gemeinsam ist, dass sie hochgradig invasiv und chirurgisch sehr anspruchsvolle Verfahren sind.

Stents Endoskopie Stent in Luftröhre Röntgenbild Stent in Luftröhre
Verschiedene Stents Neu eingesetzter Stent noch ohne Verwachsungen

Röntgenbild der Luftröhre nach Einsetzen eines

Stents

 

Prognose

Zur Zeit gibt es keine präventiven Massnahmen zur Verhinderung eines Trachealkollapses. Trotzdem kann das Halten des Idealgewichtes des Hundes und der Schutz vor der Einatmung von Zigarettenrauch helfen, einem Trachealkollaps zuvor zu kommen.

Grundsätzlich ist die Prognose ungewiss in schweren Fällen, günstig in leichten Fällen.

Nach White und Williams (1994) sind 71% der Hunde mit Trachealkollaps nach konservativer (Medikamente) symptomatischer Therapie klinisch gut gebessert und stabil. Die bisher in der Literatur beschriebenen vielfältigen operativen Therapieverfahren zur Behandlung nicht zu stabilisierenden Patienten sind entweder durch mässigen Erfolg oder durch erheblich invasive Eingriffe gekennzeichnet. Nach den bisherigen Erfahrungen hat sich die Stabilisierung des Trachealkollapses des Hundes mittels Stent gut bewährt und kann empfohlen werden (Prof. Moritz).

Andere Bezeichnungen

  • Basalzell-Epitheliom
  • Basaliom

Gängige Abkürzungen

  • Keine

Klassierung der Krankheit nach ICD-10

Zur Verschlüsselung von Diagnosen wird weltweit die von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebene ICD, die Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, angewendet. Sie werden vor allem in Überweisungsschreiben zwischen Tierärzten/Tierspital verwendet.

ICD-10 CodeKrankheit
C44 Sonstige bösartige Neubildungen der Haut

ICD-10 online (WHO-Version 2013)

Was ist die Krankheit?

Basalzelltumoren sind Neoplasien, die von den Basalzellen der Epidermis, der Haarfollikel sowie der Talg- und Schweissdrüsen ausgehen und in der Regel gutartig sind. Sie sind beim Hund eher ungewöhnlich und treten vorwiegend bei alten Tieren auf.

Basalzelltumoren manifestieren sich in der Regel in Form von solitären, gut umschriebenen, erhabenen, runden, derben bis fluktuierenden Knoten, deren Durchmesser zwischen 1 und 10cm betragen kann. Die Knoten können pigmentiert, haarlos oder ulzerös sein und treten vorwiegend am Kopf, Nacken, Thorax oder dorsalem Stamm auf.

Vorsicht: Sonneneinstrahlung kann einen Basalzelltumor begünstigen!

Basalzelltumor am Hundekopf
Basalzelltumor am Kopf eines Hundes

 

Symptome

Die Symptome sind sehr vielfältig und hängen auch vom Fortschritt der Tumorerkrankung ab.

  • Appetitlosigkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Lethargie
  • Vergrösserte Lympfknoten
  • Wunden, die nicht abheilen wollen
  • Hautregionen, die sich verfärben

 

Diagnose

  • Zytologie: Basalzelltumoren enthalten kleine, ziemlich uniforme, runde bis polygonale Epithelzellen mit wenig basophilem Zytoplasma; die Zellverbände können in Gruppen oder zu Ketten angeordnet sein. Basalzellkarzonome können die Standardkriterien für maligne (bösartige) Neoplasien erfüllen, aber auch zytologisch nur schwer von gutartigen Basalzelltumoren zu unterscheiden sein.
  • Dermatohistopathologie: Die intradermalen bis subkutanen Massen haben keine Kapsel, sind oft gelappt und bestehen aus Anhäufungen oder Ketten von neoplasischen Basalzellen. Die Tumoren können pigmentiert oder zystisch verändert sein bzw. zentrale Bereiche squamöser Differenzierung aufweisen.

Behandlung Schulmedizin

Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Entfernung (Exzision) des Tumors. Bei kleineren Tumoren ist auch die Entfernung mittels Kryochirurgie (mit Kälte) oder Laser möglich.

Prognose

Die Prognose ist gut. Basalzelltumoren sind gutartig und auch die Basalzellkarzinome besitzen einen nur geringen Malignitätsgrad (Bösartigkeitsgrad) und bilden sehr selten Metastasen aus.

Andere Bezeichnungen

  • Einhodig
  • Hodenlos

Gängige Abkürzungen

  • Keine

Klassierung der Krankheit nach ICD-10

Zur Verschlüsselung von Diagnosen wird weltweit die von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebene ICD, die Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, angewendet. Sie werden vor allem in Überweisungsschreiben zwischen Tierärzten/Tierspital verwendet.

ICD-10 CodeKrankheit
Q53.1 Nondescensus testis, einseitig
Q53.2 Nondescensus testis, beidseitig
Q53.9 Kryptorchismus ohne nähere Angaben

ICD-10 online (WHO-Version 2013)

Was ist die Krankheit?

Die Hoden befinden sich nicht von Anfang an ihrem bekannten „Aufenthaltsort“, dem Hodensack. Während der Embryonalentwicklung des männlichen Hundes entstehen die Hoden im Bauchraum ganz in der Nähe der Nieren. Von dort wandern sie allmählich durch den Leistenkanal aus dem Bauch heraus in den Hodensack. Im Regelfall ist diese Wanderung, der sogenannte Hodenabstieg, etwa 10 bis 14 Tage nach der Geburt des kleinen Rüden abgeschlossen und beide Hoden lassen sich als kleine Kugeln gut im Hodensack ertasten.

Verzögerungen sind jedoch häufig und bis zum Alter von acht Wochen nicht alarmierend.
Befinden sich die Hoden danach immer noch im Bauchraum, spricht man von einem Kryptorchismus. Manchmal ist auch nur ein Hoden im Bauchraum geblieben, während der andere den Abstieg in den Hodensack geschafft hat.

Kryptorchismus kommt bei Hunden aller Rassen vor, besonders häufig sind jedoch Rüden kleiner Rassen (Zwerg- und Toypudel) von dieser Fehlentwicklung betroffen.

Die „versteckten Hoden“ sind nicht nur ein Schönheitsfehler sondern haben schwerwiegende Folgen. Die Temperatur im Bauchraum ist um einige Grade höher als im Hodensack. Das Hodengewebe kann bei diesen höheren Temperaturen keine Spermien bilden, so dass der Rüde unfruchtbar ist. Ausserdem neigt das empfindliche Gewebe bei den erhöhten Temperaturen dazu zu entarten. Kryptorchiden haben ein 14-mal grösseres Risiko an Hodenkrebs zu erkranken.

Besonders gefährlich ist eine Hodenkrebsart, die weibliche Hormone, Östrogene, bildet. Östrogene im Überschuss führen zu einer lebensbedrohlichen Störung der Blutbildung im Knochenmark.

Auch wenn ein Hoden den Abstieg geschafft hat und gesund ist, sollte mit diesem Rüden nicht gezüchtet werden, denn es besteht der Verdacht, dass Kryptorchismus vererbt wird. Am besten ist es, wenn dieser Hoden bei der Operation gleich mitentfernt wird, so dass unerwünschter Nachwuchs ausgeschlossen werden kann.

Um sich Schwierigkeiten und Operationskosten zu ersparen, sollten sich Käufer eines Rüden noch vor dem Kauf davon überzeugen, dass sich beide Hoden des Tieres am richtigen Ort befinden. Wer - verständliche - Hemmungen hat, selbst „nach zu tasten“, sollte ein tierärztliches Attest vom Züchter verlangen.

 

Symptome

Ernste Beschwerden hat der Hund nicht. Es wurden jedoch Störungen der Psyche beobachtet, wie Unruhe, Nervosität, Bissigkeit und Bösartigkeit. Auch Hautkrankheiten oder Juckreiz und Haarausfall wurden bei Hunden mit Kryptorchismus beobachtet.

Diagnose

Der Hoden kann einseitig oder beidseitig fehlen. Es handelt sich hier um einen angeborenen Fehler. Anatomisch ist es durch einen zu grossen Hoden, einen zu engen Leistenkanal oder Verklebungen mit dem umliegenden Bindegewebe bzw. einem zu kurzen Samenstrang bedingt. In dem kryptorchen Hoden werden weiterhin Hormone gebildet.

Behandlung Schulmedizin

In einigen Fällen kann durch mehrmalige Gabe von bestimmten Hormonen der Abstieg der Hoden provoziert werden. In vielen Fällen muss der Hund jedoch operiert werden. Die Operation ist nicht immer einfach, weil die im Bauch verbliebenen Hoden oft unterentwickelt und winzig klein und daher schwer zu finden sind. Trotzdem müssen sie entfernt werden, um dem Krebsrisiko vorzubeugen.

Prognose

Auch wenn ein Hoden den Abstieg geschafft hat und gesund ist, sollte mit diesem Rüden nicht gezüchtet werden, denn es besteht der Verdacht, dass Kryptorchismus vererbt wird. Am besten ist es, wenn dieser Hoden bei der Operation gleich mitentfernt wird, so dass unerwünschter Nachwuchs ausgeschlossen werden kann.

Andere Bezeichnungen

  • Chondrodysplasie
  • Chondrodystrophia fetalis
  • Chondrodystrophie
  • Zwergwuchs

 

Gängige Abkürzungen

  • Keine

Klassierung der Krankheit nach ICD-10

Zur Verschlüsselung von Diagnosen wird weltweit die von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebene ICD, die Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, angewendet. Sie werden vor allem in Überweisungsschreiben zwischen Tierärzten/Tierspital verwendet.

ICD-10 CodeKrankheit
Q77 Osteochondrodysplasie mit Wachstumsstörungen der Röhrenknochen und der Wirbelsäule
Q77.4 Achondroplasie

ICD-10 online (WHO-Version 2013)

Was ist die Krankheit?

In der Medizin wird die Achondroplasie als eine Störung der Osteoblastenaktivität unbekannter Ursache mit frühzeitigem Altern der Chondrozyten des Säulenknorpels beschrieben. Die herausgezüchtete proportionierte Achondroplasie bestimmter Hunderassen wie z.B. beim Zwergpudel muss von achondroplastichem Zwergwuchs unterschieden werden, bei dem das Längenwachstum bei normalem Dickenwachstum des Knochens gestört ist.

Die Achondroplasie ist eine häufige Mutation, welche das Wachstum des Skelettsystems betrifft. Sie wird in geringerem Teil autosomal-dominant vererbt (ca. 20 %), entsteht zu weit grösserem Teil aber durch Neumutation, wobei die Wahrscheinlichkeit des Auftretens insbesondere mit dem Alter des biologischen Vaters ansteigt. Die verkürzten Beine einiger Hunderassen wie Dackel und Basset Hound sind das Resultat einer gezielten Selektion auf Achondroplasie und ist Teil des jeweiligen Rassestandards (auch für uns Pudelfreunde eine Frage der Etik!).

Die Achondroplasie ist das Resultat einer Punktmutation im Fibroblasten Wachstumsfaktor-Rezeptor Gen FGFR-3 (englisch: fibroblast growth factor receptor 3). Diese autosomal dominante Mutation führt zu einer Störung der Knorpelbildung; die Knochenwachstumszone (Epiphysenfuge) wird verfrüht verknöchert, was zur Einschränkung des Längenwachstums vor allem der Extremitäten führt (enchondrale Ossifikation).


Originaltext neueste Erkenntnisse aus "Science Express, 16. Juli 2009, DOI 10.1126/science.1173275":

"Ob Basset, Corgi oder Dackel – bei vielen Hunderassen ruht ein normal entwickelter Körper auf erstaunlich kurzen Beinen. Die genetische Ursache dafür glauben amerikanische Forscherinnen gefunden zu haben. Eine zurück in das Erbgut gelangte Gen-Abschrift scheint zu bewirken, dass die Wachstumszonen der Röhrenknochen frühzeitig verknöchern.

Das Retrogen kommt bei sämtlichen Hunderassen vor, bei denen diese Form von Kurzbeinigkeit strikter Teil des Rassestandards ist, berichten Elaine Ostrander von den National Institutes of Health und ihre Kolleginnen im Magazin “Science”. Die meisten untersuchten Vertreter dieser Rassen haben es zudem von beiden Elternteilen geerbt. Dagegen ist das Retrogen bei keiner der untersuchten Rassen mit gut entwickelten Beinknochen zu finden.

Mit Hilfe von Genchips fahndeten Ostrander und Kolleginnen nach Varianten im Erbgut von 835 Hunden aus 76 Rassen. Dabei stiessen sie auf einen Zusammenhang zwischen der Kurzbeinigkeit und einer Region auf Chromosom 18. Eine nähere Analyse ergab, dass kurbeinige Hunde in dieser Region einen rund 5.000 Basenpaare grossen DNA-Abschnitt besitzen, der bei den übrigen Hunden fehlt.

Bei dem Abschnitt handelt es sich um eine kompakte Kopie des Gens Fibroblast Growth Factor 4 (FGF4). Sie geht zurück auf die von Regulationsabschnitten und Einschüben befreite RNA-Blaupause des Wachstumsfaktorgens, die wiederum in DNA umgeschrieben und in das Erbgut integriert wurde. Das so entstandene Retrogen ist heute noch aktiv und stört vermutlich die Balance verschiedener Wachstumsfaktoren.

Vermutlich tauchte das Retrogen bereits in einem gemeinsamen Vorläufer der heutigen Hunderassen auf. Anfangs wohl eher selten, trat es mit der Zucht kurzbeiniger Jagd- und Hütehunde einen ungeahnten Siegeszug an. Retrogene könnten nicht nur bei Nutztieren, sondern vielleicht auch in freier Wildbahn zu der grossen evolutionären Formenvielfalt beitragen, vermuten Ostrander und ihre Gruppe.

Forschung: Heidi G. Parker und Elaine A. Ostrander, Cancer Genetics Branch, National Human Genome Research Institute, National Institutes of Health, Bethesda, Maryland."

 

Achondroplasie Hinterläufe Pudel  Achondroplasie Labrador 
 Hinterläufe eines Pudels mit Achondroplasie  Ausgewachsener Labrador Retriever mit Achondroplasie

 

Symptome

Die Achondroplasie führt zu einem disproportionierten Minderwuchs. Da die unübliche Knorpelbildung insbesondere in den Röhrenknochen eine regelgerechte Entwicklung nicht möglich werden lässt, sind stark verkürzte Extremitäten charakteristisch. Das Längenwachstum ist dagegen bei nahezu normalem Dickenwachstum gestört.

Diagnose

Nebst der körperlichen Untersuchung wird der Tierarzt ein Röntgenbild der Gliedmassen machen, um die Diagnose stellen zu können.

Behandlung Schulmedizin

Eine Behandlung der Achondroplasie gibt es nicht. In den USA werden immer wieder Versuche mit einer chirurgischen Korrektur gemacht. Der Erfolg ist jedoch nicht befriedigend.

Prognose

Die Prognose dieser Erkrankung hängt vom Ausmass des Problems ab. Es gibt Grade, die dem Hund eine normale Fortbewegung verhindern. Es gibt jedoch auch Grade, mit denen der Hund lernt, mit seinen zu kleinen Gliedmassen umzugehen. Er wird seine Behinderung in diesem Falle kompensieren und kann mit der eingeschränkten Mobilität umgehen.

Betroffene Hunde können anfälliger für Arthritis-Erkrankungen sein. Achten Sie beim Hund auf eine gesunde Ernährung und vermeiden Sie auf jeden Fall eine Fettleibigkeit.

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