Andere Bezeichnungen

  • Grüner Star
  • Goniodysplasie

 

Gängige Abkürzungen

  • EGDG (Engwinkelgoniodysplasieglaukom)
  • GDG (Goniodysplasieglaukom)
  • POWG (primäres Offenwinkelglaukom)
  • WGDG (Weitwinkelgoniodysplasieglaukom)

Klassierung der Krankheit nach ICD-10

Zur Verschlüsselung von Diagnosen wird weltweit die von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebene ICD, die Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, angewendet. Sie werden vor allem in Überweisungsschreiben zwischen Tierärzten/Tierspital verwendet.

ICD-10 CodeKrankheit
H40 Glaukom

ICD-10 online (WHO-Version 2013)

Was ist die Krankheit?

Unter einem Glaukom - im Volksmund „grüner Star“ genannt – versteht man den krankhaften Anstieg des Augeninnendrucks. Zu diesem Druckanstieg kommt es, wenn der Abfluss der im Auge ständig zirkulierenden Flüssigkeit (Kammerwasser) behindert wird. Dies kann durch verschiedene Umstände verursacht werden.

Glaukom akut Glaukom chronisch

 

Primäres Winkelblockglaukom Kleinpudel 11 jährig

 

Grundsätzlich wird zwischen Primär- und Sekundärglaukom unterschieden. Unbehandelt führt das Glaukom innerhalb kurzer Zeit unweigerlich zur Erblindung. Ein erhöhter Augeninnendruck verursacht auch starke Schmerzen. Nachdem es sich beim Glaukom um einen Notfall handelt, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.

Primärglaukom

Bei  einem Primärglaukom besteht keine offensichtliche andere Erkrankung als Ursache. Mittels Gonioskopie kann bei bestimmten Hunderassen oft eine Fehlbildung des Kammerwinkels – der Struktur im Auge, wo die Flüssigkeit grösstenteils abläuft - gesehen werden. 

Das Primärglaukom stellt eine Notfallsituation dar, deren fehlerhafte Interpretation eine der häufigsten Erblindungsursachen ist.

Sekundärglaukom

Das Sekundärglaukom wird durch andere Erkrankungen wie etwa einer inneren Augenentzündung (Uveitis) oder einer Luxation (Lageveränderung) der Linse verursacht. Es ist die Folge unterschiedlicher Augenkrankheiten, die zur Behinderung oder Blockade des Kammerwasserabflusses führen. Damit stellt es ein sekundäres Winkelblockglaukom dar.

Symptome

Die Hauptsymptome sind:

  • Rotes Auge
  • Weite Pupille
  • Erhöhter Augeninnendruck (IOD)

Als weitere Symptome können vorkommen (zumeist einseitig):

  • Lichtscheue
  • Reiben
  • Vermehrte Tränenbildung
  • Geschlossene Liedspalte
  • Vergrösserung und Verfärbung des Auges
  • Erblindung
  • Apettitmangel
  • Apathie

 

Diagnose

Mittels Tonometrie kann der Augeninnendruck gemessen werden. Die Diagnose des Glaukoms ist nicht mit der Feststellung des erhöhten Augeninnendrucks abgeschlossen. Für die Therapie und Prognose für das Partnerauge ist es entscheidend, die Ursache zu klären. Eine wichtige Untersuchungstechnik dafür ist die Gonioskopie (= Betrachtung des Kammerwinkels).

Tonometer für die Messung des Augeninnendruckes

 

Behandlung Schulmedizin

Primäres Glaukom

Die Glaukom-Therapie zielt darauf ab, den IOD (Augeninnendruck) möglichst rasch zu senken und lange auf normalem oder relativ niedrigem Niveau (<20mm Hg) zu halten.

Diese Möglichkeit besteht in den meisten Fällen nicht, da entweder ein Auge bereits erblindet ist oder beide so stark geschädigt sind, dass auch eine permanente Drucksenkung das stark eingeschränkte Sehvermögen nicht erhalten kann. Auch die ständige Kontrolle des IOD (Augeninnendruckes) oder der Versuch einer prophylaktischen Drucksenkung bei prädisponierten Hunderassen ist bis jetzt kaum möglich, da selbst bei dem rechtzeitig erkannten Auftreten des Glaukoms die zunächst erfolgreiche Drucksenkung auf lange Sicht wahrscheinlich nicht bewahrt werden kann.

Die Therapie erfolgt primär medikamentös. Nach erfolgreichem Reduzieren des IOD (Augeninnendrucks) auf oder unter den Normalwert soll eine drucksenkende Operation vorgenommen werden.

Sekundäres Glaukom

Neben medikamentösen Methoden wie beim Primärklaukom gilt es vor allem die Grundkrankheit zu behandeln

Prognose

Wird nur medikamentös behandelt ist die Prognose zweifelhaft bis schlecht. In der Regel bleibt nur eine Operation.